HANDABZUG AUF FOMABROM VARIANT 111, IM PASSEPARTOUT UND RAHMEN, CA. 70×50 CM
„Innerhalb großer geschichtlicher Zeiträume verändert sich mit der gesamten Daseinsweise der menschlichen Kollektiva auch die Art und Weise ihrer Sinneswahrnehmung. Die Art und Weise, in der die menschliche Sinneswahrnehmung sich organisiert - das Medium, in dem sie erfolgt - ist nicht nur natürlich, sondern auch geschichtlich bedingt.“ (Walter Benjamin: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit 1935/36)
Heute erleben wir durch die Digitalisierung einen großen geschichtlichen Umbruch. Nahezu jede Person hat heute ein Smartphone jeder Zeit griffbereit und kann damit fotografische Bilder erstellen, betrachten und teilen. Da die Betrachtung und die Bedienung dieses Gerätes durch seine Bauform „natürlicherweise“ im Hochformat geschieht werden Bildmedien zunehmend hochkant erstellt. Das Bewusstsein für eine Darstellung im Querformat schwindet und wird seltener als vorhandene Möglichkeit wahrgenommen.
Der Hochformastausschnitt des Abzugs gibt den abgebildeten Tisch nicht als solchen zu erkennen. Erst das gesamte Bild auf dem Negativ, welches im Querformat aufgenommen ist, gibt den Tisch als solchen zu erkennen.
Von-Richthofen-Str. 1
89312 Günzburg