488 NM, 2024

DIGITALER ABZUG AUF FUJI CRYSTAL ARCHIVE DP II VELVET, IM RAHMEN, CA. 101 × 71

488 nm

Photonen (Lichtelemente) sind sowohl Teilchen als auch Wellen. Der Sensor einer Digitalkamera wandelt diese Lichtteilchen in elektrische Spannung. Da die Wellenlänge welche für die menschliche Farbwahrnehmung verantwortlich ist, außer acht bleibt, könnte nach der Digitalwandlung nur ein Schwarzweißfoto entstehen. Um doch Farbinformationen gewinnen zu können, befindet sich vor jedem Sensel (Sensorelement) ein winziger Farbfilter welcher nur einen bestimmten Wellenlängenbereich des sichtbaren Spektrums hindurch lässt und den Rest ausfiltert. Dadurch sind 50% der Sensel für grünes, 25% für rotes und 25% für blaues Licht empfindlich. Die Farbfilter sind dabei ähnlich einem Schachbrett in der sogenannten Bayermatrix angeordnet. Durch diese Anordnung hat jedes Sensel mindestens ein Nachbarsensel das für einen anderen Bereich des Farbspektrums empfindlich ist. Dadurch ist es möglich, dass die Computeralgorithmen ein Farbbild errechnen.

Schwierig wird die Sache bei Farben, die sich zwischen diesen Grundfarben der additiven Farbmischung befinden, wie hier bei einem Farbwert der in etwa 488 Nm (Nanometern) entspricht. Eigentlich müsste hier ein schwarzes Bild entstehen, da Cyan weder grün noch blau ist und dadurch ausgefiltert würde. Allerdings sind die Farbfilter nicht perfekt, sodass sie einen geringen Anteil der cyanfarbenen Photonen sowohl zu den blauen als auch zu den grünen Sensorelementen durchlassen. Aus diesen sehr spärlichen Informationen „erraten“ die Algorithmen eine Farbe. Es stellt sich hierbei die Frage ob es sich bei diesem durch Computerberechnungen „imaginierten“ Bild bereits um ein durch künstliche Intelligenz erstelltes Bildnis handelt.


Kamera: Sony Alpha 7 III mit Minolta AF 70–2010mm F4
Bildbearbeitungsprogramm: Photoshop (CS6) mit Camera Raw (ACR)
Digitalbelichter: ZBE Chromira 5×50



MAXIMILIAN GESSLER

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